- Mevissen
- Mevissen,Gustav von (seit 1884), Unternehmer und Politiker, * Dülken (heute Viersen) 20. 5. 1815, ✝ Godesberg (heute zu Bonn) 13. 8. 1899; gründete ab 1841 von Köln aus Aktiengesellschaften im Textilbereich, wurde 1844 Präsident der »Rheinischen Eisenbahn«. Mevissen hatte sich bereits in den 30er-Jahren dem Liberalismus angeschlossen und zählte bald zu dessen Führern. Als Sprachrohr diente ihm die von ihm 1842 gegründete »Rheinische Zeitung«. 1846 war er Abgeordneter beim »Rheinischen Provinziallandtag«, 1848/49 in der Frankfurter Nationalversammlung. Als Unterstaatssekretär im Handelsministerium gehörte er der »Paulskirchenregierung« an. Seit 1848 Direktor des Schaafhausenschen Bankvereins, setzte er sich bei der Gründung zahlreicher Firmen (u. a. Darmstädter Bank für Handel und Industrie) ein. Zugleich baute er unter Berücksichtigung seiner eigenen wirtschaftlichen Interessen das rheinische Eisenbahnwesen aus. Nach der Verstaatlichung der »Rheinischen Eisenbahn« zog er sich 1880 ins Privatleben zurück. Seinen dann verfolgten kulturellen Anliegen verdanken die Kölner Handelshochschule (heute Universität) und die »Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde« (gegründet 1881) ihre Existenz. Dem preußischen Herrenhaus gehörte Mevissen, der die kleindeutsche Lösung bevorzugte und lebenslang für die Schutzzollpolitik eintrat, seit 1866 an.
Universal-Lexikon. 2012.